Seit gut einem Jahr bin ich Mitglied der Marvellous 7 von Women In Tech by IAMCP Switzerland. Wir verfolgen das Ziel, in der Microsoft-Partnerlandschaft eine höhere Diversität zu erzielen und dabei vor allem auch gezielt die Awareness rund um den weiblichen Fachkräftemängel aufzuzeigen.

Doch was suche ich als Mann in dieser Gruppe und was waren meine Beweggründe? Dies möchte ich gerne in diesem Artikel erläutern

WIESO mache ich das?

Ich bin der absoluten Überzeugung, dass ein gutes Team sich vor allem aus Diversität auszeichnet. Sei dies Geschlecht, Kultur, Erfahrung, Alter oder andere Kriterien. Und wenn wir eins in der «IT-Branche» wissen, dann dass wir zu wenig Fachkräfte haben. Unter diesem enormen Fachkräftemangel kommt weiter dazu, dass die Frauen einen grossen Faktor weniger vertreten sind. Umso wichtiger ist es, die Awareness zu schaffen und dadurch weitere Frauen für die Branche zu gewinnen. Oder sogar die Mädchen, welche sich mit der Berufswahl auseinandersetzen für die Branche zu gewinnen und die klassischen Geschlechterberufe aufzubrechen.

Women in tech als mann?

Ganz genau! Ich bin der absoluten Überzeugung, dass «wir als Männer» einiges dazu beitragen können und müssen. Egal ob im Business oder Sport, man braucht immer Personen, die in einem das Potential sehen und gezielt fördern und fordern. Da es aktuell (leider) noch mehrheitlich Männer sind in unserer Branchen, können wir auch die grösste Hebelwirkung erzielen. Dies kann aus unterschiedlichen Perspektiven erfolgen, zum einen natürlich in einer reinen Männerrunde können wir auf unpassende Aussagen oder Denkweisen darauf hinweisen. Für mich gehört das ebenfalls zur Awareness schaffen. Weiter hat man die Möglichkeit in einer Führungsperson gezielt Talente zu fördern.

Der Missstand fängt aus meiner Sicht bereits sehr früh an. Lange fehlten Role-Models, welche für junge Mädchen / Frauen ein Vorbild waren und es vorgelebt hatten. So wird es uns sehr häufig bereits in der Erziehung / beim Aufwachsen (unbewusst) eingetrichtert.

  • Naturwissenschaftliche Fächer muss man als Frau nicht können
  • Fleisch essen / Grillieren ist männlich
  • oder Klischees: Männer blau / Frauen pink

So lassen sich viele Punkte bereits in seinem privaten Alltag einbinden. Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem ein offenes Mindset und gewissermassen auch Mut. So kam es dann auch, dass Sarah Kohler (isolutions) mich via LinkedIn angefragt hat, ob ich Teil der Marvellous7 werden möchte, da sie bewusst noch auf der Suche nach einem zweiten Mann waren. Ich fühlte mich geehrte und war sofort motiviert mitzumachen, obwohl ich noch nicht genau wusste, welchen Mehrwert ich liefern kann. Dies vor allem auch aufgrund von persönlicher Erfahrungen: In meinem Studium in Informatik waren wir in der Klasse zu Beginn vier Frauen (von 36). Nach dem ersten Semester war es noch eine und ab dem dritten leider gar keine mehr.

Wenn ich auch nur eine Person auf gewisse Punkte hinweisen kann und dadurch einen kleinen Beitrag für die Zukunft leisten kann, dann hat sich das ganze für mich schon gelohnt. Wenn wir es dann noch zusätzlich schaffen, die Diversität in der Microsoft-Partnerlandkarte zu erhöhen, dann ist das unglaublich erfreulich.

Gerade unser Marvellous7-Team ist sehr divers und es wird immer wieder ersichtlich wie wichtig und wertvoll ein solch diverses Team sein kann.

Meine aktuelle Sichtweise?

Die Schweiz schliesst in diversen Vergleichen und Studien zur Diversität mit unter auf den letzten Plätzen ab (vgl. Glass Ceiling Index 2021). Für ein so wohlhabendes und modernes Land ist dies definitiv zu wenig. Ich durfte in meinem ersten Jahr von meinen Marvellous7 Kolleg:innen bereits einiges lernen und vieles ist einem «einfach nicht bewusst». So ist in der Businesswelt vieles aus der Historie auf die Bedürfnisse der Männer abgestimmt. Da die (meisten) Männer ein unterschiedliches Wärmeempfinden zu den (meisten) Frauen haben, ist in den meisten Büroräumlichkeiten die Temperaturen eher auf das Wohlbefinden der Männer abgestimmt. Des Weiteren gibt es Unterschiede bei den Produktivitätszyklen zwischen Männer und Frauen.

Wir können nichts ändern, wenn wir gar nicht erst wissen wo die Probleme sind und was mögliche Lösungen dafür sind. Danach gibt es sicherlich einige Quickwins, welche sich schnell realisieren lassen. Grössere Themen lassen sich sicherlich nicht von Heute auf Morgen aus der Welt schaffen, jedoch ist es wichtig dass man bereits Heute darüber spricht. Mit dem Ziel, die Diversität in den Teams auf sämtlichen Levels (von Ausbildung bis zu C-Level) gewährleisten zu können.

Jetzt bist du dran!

Jede und jeder kann ihren / seinen Beitrag dazu leisten, sei dies die Awareness zu gewissen Themen zu generieren, aktiv einer Community beizutreten oder einfach immer wieder das Thema ansprechen bzw. sich informieren. Wir von Women In Tech freuen uns auf einen spannenden Austausch auf unserer LinkedIn Seite. Ebenfalls sind jegliche Inputs willkommen, wir freuen uns auf deine Teilnahme.

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Wie erlebst du dieses Thema in deinem Alltag und wie sieht deine persönliche Sichtweise aus?

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Zusammenfassung

Leider ist die IT-Landschaft noch immer nicht so diverse, wie dies wünschenswert wäre. In meinem Artikel erläutere ich, weshalb ich gerade als Mann eine wichtige Rolle dabei habe.

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