Ein Aspekt mit dem ich in Vergangenheit und auch heute noch immer wieder zu kämpfen habe, ist der Vergleich mit anderen Personen. Sowohl im Sport, als auch in der Berufswelt. Dabei bin ich häufig hin und hergerissen, denn zum einen bin ich überzeugt, dass der Vergleich sehr inspirierend und und motivierend sein kann. Zum anderen kann es aber auch Blockaden, Unmut, Eifersucht, Demotivation oder anderes auslösen. Habe ich das perfekte Mittel für mich bereits gefunden? Nein 🙂
Trotzdem möchte ich heute etwas über meine Überlegungen und Ansätze sprechen, wie ich persönlich damit umgehe.
Ein Beispiel das wohl alle von uns kennen ist im Sport. Gerade im Kraftsport scheint es so, als ob es super einfach ist sich zu vergleichen. Person A drückt 50kg auf der Bank, Person B 70kg.
Der Kontext ist entscheidend!
Der Vergleich mag sehr einfach aussehen, doch bei näherer Betrachtung sehen wir, dass obwohl es eine identische Übung ist, ein Vergleich gar nicht so einfach ist.
- Welches Ziel verfolgen die beiden Personen? (Kraftaufbau, Ausdauer, Maximalkraft etc.)
- Wie ist die Anatomie der beiden Personen? (bspw. Armlänge hat einen wesentlichen Faktor auf die Hebelwirkung)
- Wie ist die Vorermüdung? (Ist es die erste Übung oder die fünfte?)
- Was ist die Vorgeschichte der Personen (Gab es Verletzungen?)
Das sind nur vier von ganz vielen relevanten Kontextinformationen für einen möglichen Vergleich. Auch ich vergleiche mich noch heute mit anderen Personen oder bin beindruckt wie viel bspw. Ramon Limacher auf der Bank oder bei den Squats druckt.
Es ist ein Lernprozess
Gleichzeitig musste ich aber auch lernen, dass es sich nicht lohnt mit einem Bodybuilder zu vergleichen oder grundsätzlich diese 1:1 Vergleiche zu tätigen.
Dabei möchte ich betonen, dass ich sehr wohl viel Motivation und Ehrgeiz aus den Vergleichen ziehen kann und das auch weiter mache. Aber der Vergleich ist bei mir positiv geframed. Sprich ich nutze den Vergleich, um mich selber zu motivieren für höhere Leistungen, im Wissen, dass es rational nicht sinnvoll ist mich bspw. mit Ramon zu vergleichen.
Entsprechend war mein persönliches Learning ein Vergleich ist sinnvoll, wenn man daraus zusätzliche Energie ziehen kann. Hindert dich der Vergleich im Prozess, dann muss man lernen sein Ego etwas zurückzustellen und sich bewusst zu werden, weshalb man sich vergleicht, was der eigene Konext und der Kontext der anderen Person ist.
You vs. You
Der einzige Vergleich der sich wirklich lohnt, ist der Vergleich mit dir selbst. Immer wieder ein Stück besser, stärker, schneller, robuster (oder was auch immer dein Ziel ist) werden als der Tag zuvor. Dabei kann man immer wieder nach links und rechts schauen, ob sich etwas zusätzliche Motivation zu holen. Was aber wirklich zählt, bist du! Das gleiche gilt natürlich auch auf der Arbeit oder in anderen Situationen.